Laminat Schichten und Ihre Beanspruchungsklassen
Laminat gilt als eine qualitativ hochwertige, aber wesentlich preisgünstigere Alternative zu Parkett. Doch Sie fragen sich, woraus Laminat eigentlich besteht? Die Antwort: Aus Papier, Holzfasern und Melaminharzen, die in Schichten miteinander verklebt werden. Und in eben dieser Schichtstruktur liegt die Stärke des Laminats verborgen. Die einzelnen Schichten können, je nach Beanspruchungsklasse, in ihrer Anzahl variieren. Sechs verschiedene Beanspruchungsklassen wurden festgelegt, an denen sich die Belastbarkeit des Laminats unterscheiden lässt. Während die Beanspruchungsklassen 21, 22 und 23 auf Nutzung im Privatbereich ausgelegt sind, eignet sich Laminat, die mit 31 bis 33 ausgezeichnet sind, für die gewerbliche Nutzung. Auch wenn die einzelnen Schichten des Laminats in ihrer Anzahl je nach Hersteller und Verwendungszweck divergieren, lässt sich der Aufbau von Laminat in drei Hauptschichten untergliedern.
Die Oberlage
Die Oberlage kann sich aus zwei bis drei Lagen zusammensetzen. Oben auf liegt die Deckschicht oder Nutzschicht, die mitunter auch als „Overlay“ bezeichnet wird. Sie besteht aus in Melaminharz getränktem, dünnem Papier. Das ausgehärtete Harz macht das Laminat widerstandsfähig, kratzfest und wasserabweisend und schützt so die darunterliegenden Schichten vor Beschädigungen. Direkt darunter findet sich die Dekorschicht, das Herzstück dieser Lage. Sie besteht aus mit detailgetreuen Abbildungen bedrucktem Papier und bestimmt damit das Erscheinungsbild des Laminats. Die fotografische Nachbildung gelingt den Herstellern inzwischen so gut, dass mit dem bloßen Auge ein Unterschied zu Parkett kaum auszumachen ist. In einigen Fällen wird unter dieser Dekorschicht noch ein so genanntes „Underlay“ eingezogen. Insbesondere bei starker Beanspruchung soll diese Schicht vor Beschädigungen der darunterliegenden Trägerplatte schützen. Sie besteht genauso wie das Overlay aus in Melaminharz getränktem Papier.
Die Mittellage
Die Mittellage wird nicht noch mal in einzelne Lagen unterteilt, sondern besteht aus der sogenannten Trägerplatte, die aus MDF oder HDF besteht. MDF als auch HDF setzen sich zum größten Teil aus Holzfasern (80 bis 83 Prozent) zusammen, die miteinander verleimt werden. Sie unterscheiden sich lediglich in der Dichte. MDF steht für „mitteldicht“ und HDF für „hochdicht“.
Die Unterlage
Von unten wird die Trägerplatte mit einer weiteren Schicht verstärkt. Sie wird als „Gegenzug“ bezeichnet und besteht zumeist ebenfalls aus in Melaminharzen getränktem Papier, kann aber auch aus anderen Materialen, wie Kunststoff, bestehen. Der Gegenzug schützt einerseits die Trägerplatte von unten vor eindringender Feuchtigkeit und dient andererseits als Verstärkung, die verhindern soll, dass sich die oberen Schichten des Laminats durch Beanspruchung verziehen.
Während der Grundaufbau von Laminat bestehen bleibt, sind die Hersteller stetig darum bemüht ihre Produkte weiterzuentwickeln und so statten sie ihr Laminat mit zusätzlichen Funktionsschichten aus. Beispielsweise findet sich inzwischen Laminat mit integrierter Trittschaldämmung im Handel. Je nach Hersteller kann die Trittschalldämmung aus natürlichen Materialien, wie Kork oder aber auch aus Kunststoffen bestehen. In jedem Fall ist sie mit der Unterlage, dem Gegenzug, fest verbunden und erspart Ihnen so die Arbeit des Verlegens einer separaten Dämmung.
Wir hoffen dass wir Ihnen einen guten Einblick zum Thema Laminat Schichten liefern konnten.