Bei Laminat handelt es sich um einen widerstandsfähigen Bodenbelag, dennoch haben wahrscheinlich auch Sie den ein oder anderen im Bekanntenkreis, der gegen Laminat wettert, sobald sich die Gelegenheit bietet: „Überall Kratzer und Dellen! Und das bereits nach kürzester Zeit! Nie würde ich mir so etwas wieder in die Wohnung legen, da lauf ich lieber auf nacktem Beton!“ Und Sie fragen sich nun was Sie glauben sollen? Nun, glauben können Sie Ihrem Bekannten, abschrecken lassen, sollten Sie sich aber von seinen Erfahrungen nicht. Denn dass er beim Kauf seines Laminats wahrscheinlich nicht auf die Beanspruchungsklasse geachtet hat und es deshalb den Anforderungen einfach nicht gewachsen war, das hat er Ihnen mit Sicherheit nicht erzählt!
Die Beanspruchungsklassen
Laminat wird für verschiedene Zwecke in unterschiedlicher Qualität hergestellt. Schließlich brauchen Sie im Gästezimmer, das Sie kaum nutzen, kein Laminat, das sogar der täglichen Nutzung in einem Kaufhaus standhält! So erhalten Sie Laminat in sechs verschiedenen Qualitätsstufen, die als Beanspruchungsklassen bezeichnet werden. Die Klassen 21, 22 und 23 eigenen sich für die Private Nutzung, während die Klassen 31, 32 und 33 auch in kommerziell genutzten Räumen verlegt werden können.
Klasse 21, 22 und 23 im privaten Bereich
Die Beanspruchungsklasse 21 eignet sich ausschließlich für selten genutzte Räume, wie Schlaf- und Gästezimmer. Sie ist im unteren Preissegment angesiedelt und der Beanspruchung in Wohn- und Esszimmer nicht gewachsen. Für diese Räume eignet sich Laminat der Beanspruchungsklasse 22, während 23 für stark beanspruchte Bereiche, wie Flur und Kinderzimmer geeignet ist.
Achtung: Wollen Sie Laminat in Küche oder Bad verlegen, achten Sie biete darauf, ob es vom Hersteller aus, als „Feuchtraum-Laminat“ auch wirklich für die Verwendung frei gegeben ist! Für Feuchträume geeignetes Laminat entspricht überwiegend den Beanspruchungsklassen 22 und 23.
Klasse 31,32 und 33 im gewerblichen Bereich
Die Beanspruchungsklasse 31 ist für Kleinbüros geeignet, in denen nur wenige Mitarbeiter tätig sind und der Boden nicht übermäßig beansprucht wird. Für Hotels und kleine Geschäfte mit viel Laufkundschaft eignet sich Laminat der Beanspruchungsklasse 32, während in großen Kaufhäusern ausschließlich Laminat zum Einsatz kommt, das den Anforderungen der Beanspruchungsklasse 33 entspricht.
Tipp: Ist auf der Verpackung Ihres gewünschten Laminats keine Beanspruchungsklasse angegeben, dann können Sie sich auch an der Abriebsklasse, abgekürzt mit AC1 bis AC5, orientieren!
Die Abriebsklassen
Mit unter finden Sie auf der Verpackung auch die Bezeichnung Abriebsklasse, die mit AC 1 bis AC 5 abgekürzt wird. Die Abriebsklasse wird durch ein Testverfahren ermittelt, bei dem das Laminat in einem Rahmen fixiert wird und ein Rad bespannt mit Schlafpapier solange über seine Oberfläche fährt, bis die schützende Melaminharzschicht durchgescheuert ist und die darunterliegende Dekorschicht erste Schäden aufweist. Der IP-Wert, der bei manchen Produkten mit angegeben wird, zeigt an, ab der wievielten Umdrehung erste Beschädigungen festgestellt werden konnten. Je höher die Nutzungsklasse des Laminats, desto höher ist auch seine Abriebsklasse. So liegt der IP-Wert der Beanspruchungsklasse 21 bei 900 und entspricht damit der Abriebsklasse AC 1. Der IP-Wert der zweiten Abriebsklasse AC 2 liegt bei 1800 Umdrehungen, damit entspricht sie der Beanspruchungsklasse 22. Die maximale Anzahl der Umdrehung der Abriebsklasse AC3 liegt bei 2500 und umfasst damit gleich zwei Nutzungsklassen – 23 und 31. Die Nutzungsklasse 32 entspricht der Abriebsklasse AC4 und verträgt damit bis zu 4000 Umdrehung, bevor die Dekorschicht erste Schäden aufweist. Nutzungsklasse 33 entsprechen die für besonders starke Beanspruchung geeigneten Laminate, die bis zu 6500 Umdrehungen des Schleifrades vertragen und mit AC 5 gekennzeichnet sind. Sie liegen im oberen Preissegment und kommen nur in besonders stark beanspruchten Bereichen zum Einsatz.
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